L'AIP est placée sous le signe de l'amicitia papyrologorum. Cette formule trouve son origine, semble-t-il, dans une allocution tenue par Leopold Wenger (1874-1953), lors de la soirée de clôture du IIIe Congrès international de Papyrologie, à Munich, le 7 septembre 1933. On trouvera ci-dessous quelques documents illustrant la genèse de l'expression qui nous est chère. Le dernier est tiré des archives de l'AIP: il s'agit d'une lettre autographe adressée le 7 juillet 1948 par Leopold Wenger à Marcel Hombert (1900-1992), alors Secrétaire de notre Association. L'auteur de la lettre se réjouit de la constitution, au lendemain de la Seconde Guerre Mondiale, de l'AIP: il voit là un signe de la vitalité de l'amicitia papyrologorum (ces mots sont reproduits ci-dessous tels qu'ils se lisent sous sa plume) (*). Précisons que, en 1947, Leopold Wenger fut désigné Président d'honneur du Comité International de Papyrologie, en même temps que Pierre Jouguet (1869-1949) et que quelques autres papyrologues éminents (**).
(*) Sur l'attitude de L. Wenger à l'égard du régime nazi, en part. sur la part qu'il prit en 1933 à l'exclusion d'A. Einstein de l'Académie des Sciences de Munich, cf. W. HABERMANN, Die deutsche Delegation beim Internationalen Papyrologenkongress in Oxford im Jahre 1937 und der für das Jahr 1939 geplante Papyrologenkongress in Wien, Archiv für Papyrusforschung 47 (2001) pp. 120-128; 165-169.
(**) Sur l'attitude de P. Jouguet pendant la Seconde Guerre Mondiale, en part. sur le soutien qu'il apporta dès 1940 au Général de Gaulle, à la tête de la Délégation du Comité Français de Libération Nationale en Égypte, cf. O. GUÉRAUD, Pierre Jouguet, Hommage à Pierre Jouguet = Revue du Caire, 13e année, No. 130 (mai 1950) pp. 72-73.
(Informations et documents recueillis par G. Husson et A. Martin)
The guiding principle of the AIP is the amicitia papyrologorum. This expression appears to derive from a lecture given by Leopold Wenger (1874-1953) at the closing session of the IIIrd International Congress of Papyrology in Munich on the evening of 7 September 1933. Below are displayed the texts which show the birth and adoption of the principle to which we adhere. The final item comes from the AIP archives and is a handwritten letter dated 7 July 1948 sent by Leopold Wenger to Marcel Hombert (1900-1992), then Secretary of our Association. The writer expresses pleasure at the constitution of the AIP following the Second World War: he sees this as evidence of the vitality of the amicitia papyrologorum (the words are reproduced above as they appear in his hand). We may note that it was in 1947 that Leopold Wenger was designated an Honorary President of the International Committee of Papyrology, at the same time as Pierre Jouguet (1869-1949) and several other distinguished papyrologists.
(Informations and documents collected by G. Husson and A. Martin)
E. BERNEKER, Bericht über den Verlauf des 3. Internationalen Papyrologentages, Papyri und Altertumswissenschaft. Vorträge des 3. Internationalen Papyrologentages in München vom 4. bis 7. September 1933 = Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. 19 (München, 1934) pp. 462-463:
"Als die Vortragenden am Abend des letzten Kongresstages sich als Gäste von Professor Wenger zum Abschied noch einmal versammelten, da konnte dieser unter allgemeiner freudiger Zustimmung auf die amicitia papyrologorum sein Glas erheben. Der Gedanke der Gemeinschaft aller auf dem gleichen Wissensgebiete forschenden Gelehrten der verschiedensten Länder fand seinen Widerhall in den warmen, mit grossem Beifall aufgenommenen Dankesworten, die der Präsident der Société Royale Égyptienne de Papyrologie in Kairo, Pierre Jouguet, im Namen der Geladenen des In- und Auslandes an den Gastgeber richtete."
L. WENGER, Bericht über den 4. Internationalen Papyrologenkongress in Florenz (28. April - 2. Mai 1935), Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte (Romanistische Abteilung) 56 (1936) p. 411:
"Wieder und wieder empfanden wir die über allem völkerbedrohenden Streite der Gegenwart schwebende völkersöhnende Macht der Wissenschaft und fühlten die Wärme der schon sprichwörtlich gewordenen amicitia papyrologorum."
A.B. SCHWARZ, Zum gegenwärtigen Stand der Katagraphe-Lehre, Actes du Ve Congrès international de Papyrologie (Oxford, 30 août - 3 septembre 1937) (Bruxelles, 1938) p. 449:
"Ich hoffe nicht gegen die von Leopold Wenger gepriesene amicitia papyrologorum, in deren Zeichen diese internationalen Zusammenkünfte stehen, verstossen zu haben, wenn ich bei diesem Anlass mit einer notgedrungen vorwiegend polemischen Erörterung hervortrat".
L. WENGER, Über griechische Papyrusforschungen in Deutschland, Forschungen und Fortschritte 16 (1940) Nos 13-14 [1. und 10. Mai 1940], p. 133:
"Ein in so hohem Masse auf der Zusammenarbeit der internationalen Gelehrtenwelt aufgebautes Wissensgebiet, wie es die Papyrusforschung ist, macht es gewiss ungemein schwierig, ja unmöglich, den Anteil der Arbeit einer einzelnen Nation am grossen Ganzen reinlich abzusondern ... So hat sich auf diesem Gebiete eine internationale Zusammenarbeit herausgebildet, die geradezu zu einer persönlichen amicitia papyrologorum geführt hat und die die Wiederanknüpfung der wissenschaftlichen Beziehungen sehr bald nach dem Weltkriege ermöglichte. Eine organisatorische Zusammenfassung fanden die erneuten persönlichen Beziehungen zwischen den deutschen, italienischen, englischen, amerikanischen, französischen, belgischen Papyrologen in der Gründung des Comité International de Papyrologie mit dem ständigen Sitze in Brüssel, in enger Angliederung an die Fondation Égyptologique Reine Élisabeth, die Ägyptologen und Papyrologen vereinigt. Der Präsident des Comités, der hochangesehene und verdiente französische Philologe und Historiker Pierre Jouguet, hat sich von Anfang an und bis in die letzten Tage als Gelehrter von vorbildlicher Kollegialität und besonders oft bezeugter Wertschätzung auch der deutschen Papyrologie erwiesen ... Das Comité, als dessen ständiger Sekretär M. Hombert (Brüssel) ebenso eifrig wie erfolgreich tätig ist, hat von der ersten "Semaine égyptologique" in Brüssel (1930) aus, an der bereits deutsche Forscher teilhatten, die fortlaufende Institution der Internationalen Papyrologenkongresse ins Leben gerufen".
U. WILCKEN, M. SAN NICOLÒ & A. STEINWENTER, [Vorwort], Festschrift für Leopold Wenger. Zu seinem 70. Geburtstag dargebracht von Freunden, Fachgenossen und Schülern = Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. 34 (München, 1944) p. vii [4. September 1944]:
"Ihre Freunde und Schüler hegten schon seit längerer Zeit den tief empfundenen Wunsch, Ihren siebzigsten Geburtstag durch eine akademische Festschrift zu feiern, die Beiträge bringen sollte aus all' den weiten Gebieten antiker Rechtsforschung, die Sie in unermündlicher meisterhafter Tätigkeit betrieben und gefördert haben; sie sollte aber auch durch ihre Mitarbeiter zeigen, wie viele Forscher aus der ganzen Welt sich mit Ihnen als dem Schöpfer der amicitia papyrologorum wissenschaftlich und persönlich verbunden fühlen. Unter den harten Notwendigkeiten des Krieges musste sich dieser Plan weitgehende Abstriche gefallen lassen. Die Mehrheit der ausländischen Forscher fiel naturgemäss weg; aber selbst aus dem engere Kreise deutscher Gelehrter sind namentlich die Jüngeren durch den Kriegsdienst an einer Beteiligung vielfach verhindert worden und auch den übrigen war es nicht allen vergönnt, in Ruhe und unter gesicherten Verhältnissen ihren Beitrag auszuarbeiten".
L. WENGER, Lettre (inédite) à M. Hombert - Letter (unedited) to M. Hombert, 7.7.1948:
"Über die Neugründung der Association Internationale de Papyrologues habe ich mich mit allen in der amicitia papyrologorum Verbundenen, die nun schon die zweite Katastrophe überstehen mussten, herzlich gefreut. Dass ich die grosse Ehre hatte, mit Eitrem, Jouguet, Sir Kenyon, Norsa, Schubart und Westermann ins hohe Kollegium der Présidents d'honneur aufgenommen worden zu sein, die Freude darüber werden Sie mir nachfühlen können, ebenso darf ich wohl keine Worte über das Praesidium von Sir Bell und Ihr Sekretariat verlieren".